Gier … als gutes Omen !
Im Jahr 1950 wurde die Cinémathèque suisse unter der Schirmherrschaft von Erich von Stroheim offiziell eröffnet. Am Vorabend hatte er der Öffentlichkeit sein Meisterwerk Gier (Greed, 1924) vorgeführt.
Es ist der Lieblingsfilm von Christopher Nolan. Vielleicht, weil er von einem Filmemacher des Exzesses gedreht wurde ? Weil er sich um Realismus bemüht ? Oder weil er die Menschheit schonungslos entlarvt ? Die Frage ist schwer zu beantworten. Der immer noch viel gerühmte Klassiker prägte die Filmkultur und markierte den Beginn einer langen Geschichte in Lausanne, die bis heute lebendig ist. Dank der Unterstützung des Kantons Waadt und der Stadt Lausanne
kann das Filmerbe, diese universelle Sprache, die es vermag, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden und das Herz jeder Zuschauerin und jedes Zuschauers zu berühren, bewahrt und weiterentwickelt werden.
Zum 75. Jubiläum danken wir allen, die zu diesem grossen Erfolg beigetragen haben. Mit ihrem Engagement haben Fachleute, Freiwillige und Filmbegeisterte eine einzigartige Institution geschaffen, die von den ersten Bildern der Stummfilmzeit bis heute Ausstrahlungskraft besitzt und auch den zeitgenössischen Schweizer Film fördert. Sie ist der Beweis dafür, dass das Kino nach den günstigen Prognosen von 1950 auch heute noch eine glänzende Zukunft hat !
Nuria Gorrite
Staatsrätin, Kulturverantwortliche (VD)